Seit ich meine erste szenische Musik für „Das Schlosstrio“ eingespielt habe, sind meine Titel in EUROPA-Hörspielen zu hören. Dazu zählt auch die mit Abstand erfolgreichste Hörspielproduktion der Welt, „Die drei Fragezeichen“. Die Folgen 1-124 der Serie beginnen mit meiner Vocoder-Titelmelodie. Für diese Titelmelodie wurde mir auch die Goldene Schallplatte verliehen – die Marke von 100.000 verkauften Einheiten wurde bei etlichen Folgen der drei Detektive (teils vielfach) überschritten.
Bei SONY Family Entertainment respektive EUROPA sind unter meinem Namen ein Best-of-Album und drei Playlists mit über 12 Stunden Drei-Fragezeichen-Musik erschienen, die man auf allen Streaming-Portalen (Spotify, Apple Music, Deezer, Amazon Music und andere, aber auch Youtube) hören kann. Sämtliche Titel wurden wirklich in den Die-drei-???-Hörspielen eingesetzt, und alle stammen aus meiner Produktion über einen Zeitraum von 34 Jahren. Die Playlists sind nach Stimmungen geordnet: ACTION, MYST und SUSPENSE. Klicke die Links hier oder gib im Streaming-Dienst Deiner Wahl die Zeichenfolge „Jan-Friedrich Conrad“ (ohne Anführungszeichen) ein! Das neueste, auch unveröffentlichtes Material – und nicht nur Hörspielmusik – findest du in meinem Bandcamp.
Manches findet sich auch auf Soundcloud.
Wenn du genau wissen willst, welcher Titel in welchem Hörspiel eingesetzt wurde, hilft das wunderbare Fan-Projekt der Pizza-Füchse weiter – eine unfassbar große Datenbank mit den Musik-Vorkommen aller Hörspiele.
Meine frühen Musiken waren sehr von den deutschen Klassikern der Elektronikszene beeinflusst und basierten auf MIDI-Recording mit vielen Hardware-Synthesizern, auf Vocodern, Drum Computern und anderen elektronischen Instrumenten. Den frühen Titeln kann man das anhören: Kaum akustische oder elektrische Instrumente, dafür viele verschiedene Hardware-Synthesizer, die gleichzeitig klingen.
Mein meistgehörter Titel ist die Titelmelodie der drei Detektive mit dem Vocoder. Für interessierte ???-Fans stelle ich hier eine lange Version ein, die damals gemeinsam mit der verwendeten Kurzversion entstanden war. Man bekommt sie sonst ja nicht zu hören:
Bekannt ist auch die Titelmelodie der EUROPA-Hörspiel-Serie „Knight Rider“ – einer meiner ersten Titel für EUROPA und ein Beispiel für reines MIDI-Recording, damals mit C-Lab Notator Logic auf dem Atari ST und einem guten Dutzend Hardware-MIDI-Synthesizern- und Drum-Computern. Die Tracks von damals enthalten keine Gitarrenspuren, weil der Atari diese damals nicht hatte aufnehmen können. Das ist heute unter Logic Pro naturgemäß nicht mehr der Fall. Der Vielzahl der Hardware-Synthesizer bin ich dennoch treu geblieben, kombiniere sie aber auch mit Software-Instrumenten.
Dieser kurze Musikakzent im 7/8-Takt ist beispielsweise ein voll elektronisches Arrangement (gespielt auf dem Yamaha Montage 8 und dem Roli Seaboard Rise und Equator for Rise):
Ich bin aber auch Rockmusiker und spiele – je nach Bedarf – E-Gitarre und Bass. Dadurch sind, sobald die Produktionsmittel es in den neunziger Jahren erlaubten, zunehmend abstrakte Harmonien, Jazz- und Rock-Elemente eingeflossen. Mit den mir heute zur Verfügung stehenden Produktionsmittels sind die Möglichkeiten im Vergleich zu damals unbegrenzt.
Electronica und Rockmusik, Jazz und Schlichtheit bilden eine Pluralität der Stile in Komposition und Arrangement. Aber das erklären sämtliche Künstler gern über sich, dass sie „in keine Schublade gepackt werden wollen“. Wenn die Schublade lautet: „Elektronisch produzierte Musik mit einem Sinn für Melodien“, kann ich das akzeptieren.